Mensur einer Gitarre ? Abstand zwischen Steg und Sattel
Es gibt praktische Linealwerkzeuge für Gitarren, die in jede Hosentasche passen und so immer parat sind, wenn man sie braucht. Für einen guten Sound sollte der Abstand zwischen Tonabnehmer und Saiten nicht zu gering sein. Empfohlene, grobe Richtwerte liegen bei etwa 3,5 mm für den Abstand zwischen den Saiten und der Magnetpol-Oberseite des Neck Pickups, bei 3 mm für den mittleren Pickup und bei etwa 2,5 mm für den Bridge Pickup. Beim Messen des Abstands Saite – Tonabnehmer drückt man die Saite auf dem letzten Bund herunter.
Wer ein Griffbrett mit Bundstäben will wird nicht um eine Bundsäge herumkommen. Ich habe mir eine Mensursäge aus der Tischkreissäge gebaut.
Eine Mensurschablone musste her. Auf dem Laser gefertigt. Fürs erste eine 635 + 650
und das Gegenstück auf der Tischkreissäge
Noch das richtige Fräsblatt einbauen => fertig
für das Fräsen wird das Griffbrett mit Doppelklebeband unten auf die Schablone geklebt.
Und los gehts...
Die Oberste Markierung ist der Nullbund. Das ist die Position an der nachher der Sattel montiert wird. Dieser kann dazu genutzt werden die Frästiefe einzustellen. Zum Schluss wird das Griffbrett dort abgetrennt.
Anschliessend bei jeder Kerbe in der Schablone eine Schnitt für die Bundstäbe fräsen
Als erstes sollte man sich gedanken über die Mensur machen. Die Länge zwischen Nut und Bridge nennt sich Mensur. Dies ist die gesammte Länge der freischwingenden Saiten. Der 12 Bund ist immer in der Mitte der Mensur. Der Bundabstand richtet sich nach der Mensur. Standartmensuren sind 635mm bzw. 650mm.
Hier eine Liste der gängigsten Mensuren und deren Hersteller
Inches | Millimeter | Gitarre / Hersteller |
20.7 | 527 | Squier / Rickenbacker |
22.5 | 572 | Fender |
22.72 | 577 | Fender |
23.5 | 596,90 | Fender Jazzmaster/Jaguar |
23.5 | 596,90 | Gibson Byrdland |
24 | 609,60 | Fender Duo-Sonic/Mustang |
24-9/16 | 623,88 | Gibson-style guitar |
25 | 635,00 | PRS, National-style guitar |
25.6 | 610 | |
25-5/8 | 643,64 | Martin standard steel string guitar |
27.67 | 645,16 | Martin Dreadnought or OM steel string guitar |
25-5/8 | 647,7 | Fender-style-guitar, Gibson acoustic guitar |
25.59 | 650,00 | Typical classical guitar |
25-5/8 | 650,88 | Guild acoustic guitar |
26.38 | 670 | Banjos / Gypsy Jazz Gitarren |
26.5 | 673 | |
27 | 686 | Fender / Ibanez |
27.67 | 702,82 | Baritone guitar |
29.5 | 749 | |
30 | 762,00 | Short scale bass guitar |
32.5 | 825,50 | Medium scale (Rickenbacker-style) bass guitar |
34 | 863,60 | Long scale (Fender-style) bass guitar |
Tun-o-matic-Steg
Der schmale Tun-o-matic-Steg hat im Vergleich mit Hardtail- oder Tremolo-Stegen einen kleineren Einstellraum und muss deswegen üblicherweise, statt rechtwinklig 90°, schräg im 92,7°-Winkel platziert sein (2,7°). Um ganz sicher bei der Festlegung der genauen Lagen der Stegpfosten zu gehen, müsste man für die geplante Saitenstärke erst den Gitarrenkorpus mit dem fertigen Hals zusammenschrauben, einen provisorischen Trapez-Saitenhalter (wie bei Jazz-Gitarren) am Gurtpinloch befestigen, e1- und E6-Saiten aufziehen, den vorhandenen TOM-Steg (alle Saitenreiter nach vorne mit 1 mm Reserve einstellen) provisorisch darunter schieben, Saitenlage mit geeigneter Holzunterlage einstellen und die jeweilige Lage für das Übereinstimmen des Flageoletts mit der Oktave (am besten mit einem Stimmgerät) ermitteln. Wenn jetzt die Saitenreiter nach hinten genug Einstellbereich haben, könnten nach Bedarf auch dickere Saiten kompensiert werden. Dann überprüfen Sie noch, ob der Steg exakt mittig auf der Mittellinie liegt und zeichnen Sie durch die Steglöcher die Bohrmitte-Positionen auf dem Korpus ein. Das bedeutet zwar relativ viel Aufwand, es ist aber der sicherste Weg.
Wenn man bedenkt, dass die großen Gitarrenhersteller über Vorliebe ihrer Kunden für dünne oder dicke Saiten natürlich nichts vorher wissen können und trotzdem sie den Steg endgültig festschrauben, machen viele Gitarren-Selbstbauer auch diesen Kompromiss nach und nehmen später eventuelle engere Grenzen für die perfekte Oktavenkompensation in Kauf. Hierzu liegt die Mitte des Bohrloches für die untere (e1-saitige) TOM-Buchse 3,5 mm weiter links von der senkrechten Mensurlinie und für die obere (E6-saitige) TOM-Buchse 7,0 mm weiter links.
Ein Platzierungs-Vorschlag (Bohrungs-Mitten) oben, empfehlt für die untere (e1-saitige) TOM-Buchse 3,5 mm weiter links von der senkrechten Mensurlinie und für die obere (E6-saitige) TOM-Buchse 7,0 mm weiter links Dies ist für den 0.09 Saitensatz geeignet. Man kann aber keine absolut richtige Empfehlung geben, weil viele Faktoren im Spiel sind (Saitenmaterial-Dichte, Saitenspannung, Saitenlage, Höhe der Bundstäbchen etc.).
Den Saitenhalter (Stop-Taipiece) zu platzieren, ist eine viel einfachere Angelegenheit. Je tiefer eingestellt und je näher zum Steg, desto mehr "Knick" bekommen die Saiten auf den Stegreitern. Dies sollte sich positiv auf die Tonentfaltung auswirken. Durch seine Höheeinstellung kann der Knick noch angepasst werden.
LP Bridge
Hardtail-Bridge
Bei dem flachen Hardtail-Steg stellt man den Reiter der e1 - Saite relativ weit nach vorne. Von der Mensurlinie bis zum Saitenauflagepunkt sollten ca. 1,6 mm Abstand sein.